1978
„SPITZBÜBEREIEN“
„Spitzbübisches“ - Lachsalven am laufenden Band
Die „Schwarze Elf“ entführte die Narrhallesen aus dem grauen Alltag heraus.
Jeder Akteur hätte die „Note 1“ verdient - Höhepunkt Im fränkischen Karneval
Vizepräsident Eberhard Roos eröffnete den Reigen traditionsgemäß mit dem „Protokoll“. Aus Narrenmund frei glossierte er die Arbeit der Bundesregierung und riet ihr „mit Schwung und frischem Mut das Staatsschiff zu lenken“.
Unverfälschten fränkischen Volkshumor boten „Verkehrssünder“ Karlheinz Hennig und „Polizist“ Josef Ehrlitzer in einer mit zahlreichen treffenden Gags gespickten Szene, bei der jene, die aus Prinzip nicht lachen, einen ausgesprochen schweren Stand hatten. „Schon mein Arzt hat gesagt, ich werde Ärger mit den Polypen bekommen“.
Die „Siebenschläfer“ (Wolfgang Krause, Peter Leuchs, Berthold Thumser, Erich Leser, Max Klinger, Hans Beck und Reimund Maler) reißt es immer dann aus dem Schlaf, wenn draußen in der Welt Närrisches geschieht. Sie glossierten es wieder auf ihre Art: Singend und unter Verwendung von ausdrucksfähigen Requisiten.
Mönchisch ernst, schauspielerisch gekonnt erschien Walter Zänglein als „Abraham à Santa Clara“. Er blickte auf das politische Geschehen des vergangenen Jahres zurück, las so manchem Politiker aus „Bonnmora und Sodom die Leviten“. „Potz-Tandler-Leisler-Kiep und Geißler“. Ein geschliffener Monolog von Walter Zänglein. Sein Urteil „...dass es selbst den Säuen graust“.
Fabelhaft formuliert, engagiert temperamentvoll dargebracht: „Klagelied einer Büttenrednerin über ihren Ehemann“. Hildegard Driesel: „Was täte wohl der brave Mann, hätt' er mal unsren Stundenplan“. Zu ihren Erfahrungen gehörte, „dann stellt der Gatte den Kaffee mir hin / wie nach '45, nur doppelt so dünn“.
Phantastisch kostümiert a la „Räuber Hotzenplotz“, „Klaus Störtebeker“ und „Robin Hood“ mit großem Gefolge und sämtlichen Räuberbräuten bevölkerte der SKF-Freizeitchor die Bühne. Unter dem Motto „Räuber und Schandi“ lief eine große humoristische Shownummer über die Bühne.
Ausdruck der höchsten Lebensfreude: der Kosakentanz der Turn- und Tanzgruppe unter Leitung von Karlheinz Fischer. Diese Show war eine turnerische Glanzleistung, bei der aber über die Bühne „nur so gewirbelt“ wurde, als seien die Akteure „Schlangenmenschen“.
Wieder einer der Höhepunkte: „Stasi und Blasi“. Was man in Schweinfurt so redet zwischen Hadergasse und Marienbach, über das was im vergangenen Jahr geschah und besonders das, was nicht geschah, wurde wie immer treffend kommentiert.