2008

“Orden

30 Mann und 40 Stunden für die Dekoration

Noch gibt es Karten und auch Kostüme bei der Schwarzen Elf
Erste Sitzung am Freitag

SCHWEINFURT · Wer am Montag in die Stadthalle kam, sah sich auf einer Baustelle. Ein sieben Meter hohes Gerüst wurde an der Saal-Wand entlang geschoben, Dutzende Plastik-Wannen bargen Glühbirnen, Kabel und Dekorationselemente. Groß-Schmuck lag auf Tischen bereit, variabel steuerbare Leuchträhmen hingen in Transportkisten; - und nur mit vereinter Kraft gelang es, die schweren Teile der bunten Bühnen-Einrahmung zu stemmen.

Im ersten Moment entstand der Eindruck eines ziemlichen Tohuwabohu, tatsächlich aber folgten die knapp viertägigen Aufbau-Arbeiten der Schwarzen Elf einem genauen Plan und einer gehörigen Portion an Erfahrung. Nach etwa 40 Stunden Einsatz schlossen die mehr als 30 Helfer der Kolping-Familie Dienstagabend die Verwandlung der Stadthalle in einen bunt glitzernden Narrensaal ab. „Jetzt müssen wir nur noch die Stühle nummerieren, Luftballons aufblasen, Vesper für die Aktiven kaufen und ein letztes Mal unsere Nummern proben", meint Gesellschaftspräsident Georg Hümpfer. Dann kann die Session 2008 der Schwarzen Elf beginnen.

Diplom-Ingenieure, Elektriker, Elektroniker und Schlosser, aber auch eine Reihe von Hobby-Bastlern zählen zu dem eingespielten Team der Ehrenamtlichen, die überall in der Stadthalle einen tollen Eindruck hinterließen. An der Brüstung der Empore befestigte Elferrat Ludwig Müller die mit winzigen Birnchen bestückten Leucht-Quader, deren zahllose Kabel sich hinter funkelnden Metall-Rähmchen oder unter buntem Narren-Stoff verstecken. Oliver Hub kümmerte sich um die Einrichtung der für Tänze und akrobatische Vorführungen wichtigen Licht- und Nebel-Effekte; für die richtige Beschallung sorgten seine Kollegen vom Guten Ton, Matthias Laus und Markus Weber.

Auf dem Hoch-Gerüst brachte Elferrat Heinz Niedermeyer die an der Saal-Wand herabhängenden Stoffbahnen mit ihrer kreisförmigen Dekoration an und zog unter der Decke die Drahtseile, die alles halten, was an närrischem Schmuck von oben herab hängt. Bunt glitzernde Streifen sind es meist, für deren Herstellung Elferrats-Frauen alle sechs bis sieben Jahre Hunderte Meter Stoff an der Nähmaschine verarbeiten.

Viel Kraft von vielen Helfern

Gruppenweise Manneskraft braucht es für die Platzierung der großen geometrischen Elemente entlang des Saal-Vorhangs und rund um die Bühne. Denn aus Holz, bespannt mit gerafftem Faschingsstoff, fertigte „Chef-Dekorateur" Hans-Jürgen Runge die etwa 20 riesigen Flügel-, Stab- und Kreis-Teile, die sich hinter den Elferrats-Sitzen und seitwärts vor der Bühne befinden.

Übers Jahr verstaut würden solche großen Stücke in Oberwerrn, beim Schwarze-Elf-Schriftführer Franz Pfennig, erklärt das Gründungsmitglied der Kolping-Narren, Bruno Wawrzik. Ansonsten gebe es Platz in zwei Räumen des Kolping-Hauses, wo das kleinere Deko-Zubehör aufbewahrt wird.

Buchstäblich als ein Haufen Holz, in mehr als 50 Einzelteilen, lag noch vor kurzem auch das neue, 20 Zentimeter hohe Zuschauer-Podest im Lagerraum der Stadthalle. Dank eines praktischen Steck-Systems hat aber auch dieses innerhalb von zwei Stunden seinen Platz im hinteren Teil des Saales eingenommen.

Wenige Rest-Karten hat Georg Hümpfer (Tel. 45 98 6) noch für Sitzungen am zweiten und dritten Auftritts-Wochenende. Da entsprechend der neuen Gesetzgebung das Rauchen in der gesamten Stadthalle verboten ist, wird das afz vor dem Eingang einen Pavillon errichten, wohin sich Raucher zurückziehen können.

Kostüme zu verkaufen

Und wer in Sachen Verkleidung noch keinerlei Ideen hat, kann an den Sitzungsabenden der Schwarzen Elf Kostüme vergangener Jahre erwerben, die aus Platzgründen aus dem Fundus genommen wurden.

Alle diese Stücke seien von der für die Lagerhaltung zuständigen Antje Maier gewaschen, gebügelt und auf ihre einwandfreie Qualität hin überprüft worden, verspricht der Gesellschaftspräsident.

© Eva Landgraf Quelle: Volkszeitung Schweinfurt

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner