2012
Die Faschingsmuffel auf Abschiedstour
Die Antwort an die Schwarze Elf nach der Premierensitzung:
„`s war fei widder gut“
SCHWEINFURT · Einen Fastnachtsauftakt nach Maß legte die Schwarze Elf bei ihrer Premierensitzung in der Stadthalle hin. „Mir probieren`s fei widder“ lautet das Motto der Saison 2012. Und wenn die Faschingsnarren der Kolpingfamilie damit andeuteten: Wir wollen die Besucher wieder begeistern, dann haben sie ihr Motto mehr als erfüllt.
Es ist die Klasse aller Akteure, die von der prunkvoll geschmückten Bühne aus, die Besucher in ihren Bann zieht. Dennoch sind vor allem drei Auftritte aus dem Gesamtreigen heraus zu heben. Zum einen ist dies der von Peter Kuhn. Seit vielen Jahren das politische Orakel der Schwarzen Elf. Wenn er in diesem Jahr als Gottvater Zeus seine Blitze in das politische- und soziale Tagesgeschehen schleudert funkt es mächtig. Der „Oberbürgermeister der Schwarzen Elf“, so Ludi Paul, findet in der griechischen Mythologie viele Gleichnisse für die Jetztzeit, wie am Beispiel der Hydra und der Banker.
Als Zweites sei die Turn- und Tanzgruppe genannt. In welcher Art die Akteure Papier- und Restmülltonnen leeren, welchen Inhalt sie herauszaubern ist Akrobatik der Spitzenklasse.
Abschied der Faschingsmuffel
Selbst bei schwierigsten Sprüngen haben sie immer ein Lächeln auf den Lippen. Bleiben nun noch die Faschingsmuffel. Nach 18 Jahren sagen sie Good Bye. Ist es leise Müdigkeit oder fehlende Motivation wenn Peter Kuhn sinniert: „Gardetänze, kennst Du einen, kennst Du alle“ oder „Guggenmusik, kennst Du ein Lied, kennst Du alle.“ Die Abschiedsshow ist zumindest ein großartiges karnevalistisches „Brönzer“ Abschlussfeuerwerk.
Dass nach 18 Jahren weiterhin motivierte Stimmung herrscht, unterstreicht Jonas Paul. Vom kleinen Trompeter hat er sich nun zum Comedien hochgearbeitet, der auch schon mal Ausflüge ins politische macht. An Jahren älter ist Doris Paul, die diesmal als Zensus-Interviewerin aus der Schule plaudert. Sitzungspräsident Ludwig Paul nimmt mit seinem Freund Adi schön (Stasi & Blasi) so manche Ungereimtheiten im kommunalen Geschehen auf die Schippe. Ob das „katholische Feuerwehrauto in Niederwerrn“, der Bischoff als (f)innische ®ohnatur oder die Neujahrsansprache des Oberbürgermeisters - Zündstoff gibt es für die Beiden allemal.
Wellness und Frauen am Steuer
In die Bütt steigen weiter Helmuth Backhaus, der als Hausmeister zur Fundsachenversteigerung einlädt und Fabian Wahler, der zwar bei seinem geschenkten Wellness-Wochenende einiges verwechselt, doch damit einen Volltreffer landet. Kurzfristig eingesprungen ist Bettina Niedermeier, der Sketchpartner Manfred Göbel über fahrende Frauen „grandelt“. Zumindest bis er merkt wer „im Wagen vor mir“ sitzt.
Bleiben noch die Turn- und Tanzgruppe mit der Kinder-Tanzgruppe. Das Männeballett, bei dem hoffentlich das Frühlingserwachen einsetzt und die Sunnyboys vom Baggersee, die ultimativen Rausschmeißer der Schwarzen Elf. Fazit nach rund fünf Stunden: Auch wenn es kleine Abstriche gibt, `s war fei widder gut.
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Quelle: schweinfurterAnzeiger