2012

“Orden

Die Schwarze Elf „probiert‘s fei widder“


Die „Faschingsmuffel“ nehmen nach 18 Jahren Abschied von der Narrenbühne

SCHWEINFURT · „Wir huldigen einem wunderschönen fränkischen Wort“, meint Sitzungspräsident Ludwig Paul, als er das Motto der Schwarzen Elf für 2012 erklärt. „Mir probiern‘s fei widder“, steht da auf dem Orden, mit Gewicht auf dem winzigen Ausdruck „fei“. Prallvoll mit hintergründigem Humor versprechen die Prunksitzungen zu werden, die am 20. Januar in der Stadthalle starten.


Zum letzten Mal werden die „Faschingsmuffel“ dabei sein. 18 Sessionen lang unterhielten sie mit ihren Besuchen in öffentlichen Einrichtungen, weshalb es nun an der Zeit sei, „einfach auch wieder mal etwas anderes zu machen“. Ihren Abschied nimmt die Truppe so, wie sie es immer geplant hatte: Selbst „auf den Fasching gehen, auf den ganzen organisierten Karneval treffen. Der wird kräftig auf die Schippe genommen getreu dem Motto „Ein rechter Narr hält sich stets schlicht, zuerst den Spiegel vors Gesicht.“

Immer ein Spiegel seines wahren Lebens ist die Bütt‘ von Fabian Wahler. In der letzten Kampagne ist er mit der Freundin zusammengezogen, jetzt steht Besuch von der Familie ins Haus. Da ist wohl mit einigen „skurrilen Tanten“ und manchen „schrägen Onkels“ zu rechnen. Doris Paul wird in ihrem gewohnt deftigen, fränkischen Ton Rückschau auf den „Zensus 2011“ halten. Als „Interviewerin“ hat sie sich genau bei den Leuten umgeschaut. Sie dürfte nicht eines der pikanten Details vergessen haben.

Als Komiker-Duo treten Manfred Göbel und Thomas Spath in Aktion. Den Autofahrer Göbel reizt der hochkorrekte Verkehrsteilnehmer Spath in seinem Fortbewegungsdrang bis zur Weißglut. Mit Führerschein Klasse B in der Tasche steuert auch Jonas Paul die Schwarze-Elf-Bühne an. Klar, dass er damit wesentlich weiter herumkommt als bisher, und klar, dass der singende, stets für viel Gelächter sorgende „Vagabund“ neben seiner Gitarre auch etliche Anekdoten im Gepäck hat.

Den Hausmeister gibt einmal mehr Helmuth Backhaus, diesmal ohne Nebenjob. Sparen ist schließlich überall angesagt, und so spart er sich eben möglichst jede Form von Arbeit. Damit hat er umso mehr Zeit, seine Schlüsse aus dem Weltgeschehen zu ziehen. Ausschließlich auf dem Terrain von Stadt und Landkreis bewegen sich dagegen „Stasi und Blasi“ (Ludwig Paul und Adi Schön). Sie werden den Dreck in Wipfeld sortieren, die ökumenische Weihe von Oberwerrn und die Graffiti-Künste eines Stadtrats beleuchten. Peter Kuhn, der Star, ist selbstverständlich wieder dabei. Aber wie immer verrät er noch nicht, mit welchem Thema.

Dann sind da wieder die närrischen Gruppen in Bewegung: Die Turner, die sämtlichem Müll eine Abfuhr erteilen werden – mit viel Schwung, verspricht wie Paul. Für Eleganz und Farbenpracht sorgen die kleinen und größeren Mitglieder der Tanzgruppe. Von der bezaubernden Jeannie bis zu Wickie und den starken Männern wollen sie Serien-Knüller vergangener Jahrzehnte zum Thema machen, und das Männerballett wird unter der Überschrift „Blumenkinder“ antraben.

Die Schweinfurter Stadtpfeifer werden mit ihren Trommeln und Flöten alle Sitzungen eröffnen, „Troubadix“ spielt die Schunkler zwischendurch und für den Rauswurf zum Schluss sorgen die Sunnyboys vom Baggersee mit ihrer „Katzenmusik“. Eingeladen sind auch wieder eine Reihe bekannter Garden. Die Sitzungstermine (die Veranstaltungen sind ausverkauft) sind jeweils am Freitag, Samstag und Sonntag, und zwar am 20., 21., 22., 27., 28. und 29. Januar sowie am 3., 4. und 5. Februar. Freitags und samstags Beginn um 20 Uhr, sonntags um 18 Uhr.

© Eva Landgraf
Quelle: Schweinfurter Volkszeitung

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