Adi Schön: „Dem Terror nicht nachgeben!“

Schwarze Elf führt wieder neun Prunksitzungen in der kommenden Saison durch

SCHWEINFURT · Nein, man wird dem Terror nicht nachgeben und den Fasching, wie geplant und gewohnt, im kommenden Jahr durchführen. Das war das gemeinsame Credo der Faschingsnarren von der Schwarzen Elf nach der Horrornacht in Paris bei der Auftaktveranstaltung zur 62. Saison im Kolpinghaus Schweinfurt.

„Es ist eine interne Veranstaltung mit einigen Ehrungen“, erläuterte Sitzungspräsident Ludi Paul auf Nachfrage. Eine Absage sei daher nicht erwägt worden. Noch sei viel Zeit bis zum Fasching im neuen Jahr, um zu überlegen, wie man auf die erneute Tragödie der französischen Nachbarn und Freunde reagiert. Letztes Jahr haben die Elferräte, um ein Solidaritätszeichen im Hinblick auf die Attacke auf die Redaktion von Charlie Hebdo zu setzen im Anzugrevers einen Bleistift getragen. Wie wird Schweinfurts größte Faschingsgesellschaft diesmal reagieren? „Es ist noch zu verfrüht, um sagen zu können, wie wir das verarbeiten“, sagten Ludi Paul und Elferratsvorsitzender Edgar Kitzinger unisono.

Bei der Veranstaltung spielte der Terroranschlag in den Reden keine große Rolle. Er habe jedoch das Wort „feiern“ angesichts der schrecklichen Ereignisse aus seiner Rede gestrichen, meinte Gesellschaftspräsident Georg Hümpfer in seiner kurzen Ansprache vor den Ehrungen von Thomas Wildanger (Sunnyboys) und den Trainern der Turn- und Tanzgruppe Michael und Kathi Kitz. Stadtrat und stellvertretender Sitzungspräsident Adi Schön betonte, man könnte sich dem Terrorismus nicht beugen. Das Leben müsse normal weiterlaufen. „Wir wissen nicht, wie wir reagieren. Wir müssen die weitere Entwicklung abwarten“, so der Büttenredner, der als Stasi & Blasi, in der Regel nur kommunalpolitische Geschehnisse thematisiert.

Einer der dies sehr wohl kann, ist der Büttenrednerstar Peter Kuhn. Letztes Jahr hatte er bereits als Mitglied der Schweinfurter Bürgerwehr den Terror von Boko Haram über Al Kaida bis hin zum Islamischen Staat thematisiert. Ob er die „verabscheuungswürdige Tat“ in seiner neuen Bütt thematisieren wird, weiß er noch nicht - kein Wunder, Kuhn entwickelt seine Reden gewöhnlich erst während der Weihnachtszeit. „Wenn Terroranschläge aber ein Dauerzustand werden, dann wird man darüber berichten müssen“, gab sich der Oberwerrner nachdenklich. Was in seiner zukünftigen Rede eine Rolle spielen wird, ist das „heikle Thema der Flüchtlinge“, kündigte der Träger des Tills von Franken an. Hier hat die Schwarze Elf schon jetzt eine klare Position. „Man darf aus dieser Situation heraus jetzt nicht gegen die Flüchtlinge hetzen, weil die ja gerade vor diesem Terror geflohen sind“, betonte Sitzungspräsident Ludi Paul, der auch Mitglied der Kolpingsfamilie Schweinfurt ist.

Auch dieses Jahr wird die Schwarze Elf wieder neun Prunksitzungen unter dem Motto „Wenns läfft, dann läffts“durchführen (08.-10.01.; 15.-17.01. sowie 22.-24.01.2016; Beginn jeweils um 20.00 Uhr). Wer Karten für die Schwarze Elf bestellen möchte, der kann dies telefonisch bei Georg Hümpfer tun unter 09721/45986. Mehr Infos unter www.schwarze11.de

Text & Bild: Christopher Richter

Zum 33-jährigen Jubiläum der Schwarzen Elf im Jahre 1987 stiftete Peter Lehmann von sich aus einen Spiegelorden in Gold.

Die Vorstandschaft beschäftigte sich mit dieser von ihr nicht bestellten Auszeichnung und erkannte sie schließlich offiziell an.


Der Spiegelorden in Gold sollte zur Erinnerung an Walter Zänglein unregelmäßig für besondere Verdienste verliehen werden. Trotzdem gab es in der Folgezeit lediglich zwei Preisträger: Sepp Ehrlitzer und Hans Driesel.

Warum der Preis danach nicht weiter verliehen wurde, ist unklar.
Heute wird er offiziell nicht mehr verliehen.

Weil man annahm, dass gerade bei der SKF Turn- und Tanzgruppe eine so hohe Fluktuation herrscht, dass die tanzenden Mädchen niemals auf elf Jahre Mitwirkung und somit auch nicht in den Genuss des Spiegelordens kommen, wurde für sie ab 1976 eine eigene Auszeichnung geschaffen.
Die (bereits seit 1971) offizielle Fünf-Mark-Gedenkmünze „Albrecht Dürer“ wurde gerahmt und mit einer Kette versehen.
Die Münze bekamen die Mädchen nach fünf Jahren aktiver Mitwirkung überreicht.
Der Orden wurde nicht mehr verliehen, als es die Gedenkmünzen nicht mehr zu kaufen gab.

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