Manfred Stark †

Manfred Stark war von 1987 an bei der Schwarzen Elf aktiv. Zunächst über zwei Jahrzehnte als Büttenredner.
Er verkörperte das einfache fränkische Gemüt mit schelmischem Einschlag und deutlichem Hang auch zur Selbstironie.
Er verstand es vortrefflich, den einfachen Mann aus dem Volke zu karikieren und ihm den Spiegel vorzuhalten. So war er im ganzen fränkischen Land als Büttenredner bekannt und markanter Botschafter der Schwarzen Elf und des Kolping-Sitzungskarnevals aus Schweinfurt.

Unvergessen sind die Büttenreden wie „Der Hausmetzger“ „Der Musicalbesuch“ oder auch „Der Vergnügungswart“. Dabei spielte er seine Rolle perfekt. Doch Obacht, der oberflächliche Betrachter lief hier schnell Gefahr, Manfred zu unterschätzen. Zwar lebte er durchaus auch seine Gewitztheit, die bisweilen auch im normalen Leben bis ins schelmische ging, doch war er stets auch jemand, der sich Gedanken um das Ganze machte, der nach Talenten Ausschau hielt und dessen Kritik ich sehr schätzte.

So war er es, der Fabian Wahler beim Theaterspiel entdeckte, ihn zur Schwarzen Elf brachte und der heute eine unserer großen Stützen des Programms ist. Auch nach seiner aktiven Zeit als Büttenredner war er im Elferrat aktiv. Da vor allem jemand, der sich nicht betteln lies, der unkompliziert zur Stelle war, wenn Not am Mann war, der Einsprang ohne Zaudern.

Unvergessen in diesem Zusammenhang sein spontaner Auftritt in Wiesentheid. Der geplante Auftritt von Jonas Paul fiel kurzfristigst aus, weil ihm eine halbe Stunde vor Sitzungsbeginn schlichtweg wegen Halsschmerzen die Stimme versagte. Manfred, als Elferrat vor Ort, sagte einfach: „Naja, ich hab noch a Reed im Auto, da spring ich halt ei.“ Und schon rettete „Der Hausmetzger“ das Programm der KoKaGe und gleichzeitig das Ansehen der Schwarzen Elf. Nicht verwunderlich, dass ihn seine Schwarze Elf auch mit dem höchsten Orden des Fastnachtverbandes, dem Till von Franken, auszeichnete. Zweimal stand er für die Schwarze Elf bei Fastnacht in Franken auf der großen Fernsehbühne.

Dass Manfred uns jetzt überraschend verlassen hat, trifft auch uns unerwartet. Gerne hätten wir noch mit ihm fastnachtlich gefachsimpelt, mit ihm den einen oder anderen Auswärtsbesuch gemacht, ihn mit dem ein oder anderen Büttenredner Klassiker erlebt. Der Verlust schmerzt. Die große Anteilnahme innerhalb der Gesellschaft zeugt davon.

Die Schwarze Elf trifft sich alljährlich zum Totengedenken in der Mitte der Sitzungskampagne, auf dem Friedhof in Oberwerrn. Manfred war auch hier oft dabei. Auch wenn wir hier alljährlich unsere Endlichkeit erkennen, uns unsere Begrenztheit ins Bewusstsein rufen, so trauern wir doch, trauern um unseren guten Freund.

In all der Trauer sind wir aber auch dankbar, dass wir diese Zeit mit ihm erleben durften, dass wir ein Stück gemeinsamen Lebensweges gehen durften. In vielen Geschichten und Anekdoten wird er in unserer Gemeinschaft unzweifelhaft lebendig bleiben. Manfred Stark wird immer Teil der Geschichte und der Geschichten der Schwarzen Elf bleiben.

Lieber Manfred, Ruhe in Frieden.


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