Stromausfall: Bei Peter Kuhn ging's Licht aus

SCHWEINFURT · „Wenns läfft, dann läffts“, lautet das Faschingsmotto der „Schwarzen Elf“. Am Samstagabend allerdings ist bei den Narren für einen Moment nichts mehr „gelaffe“. Sie und 600 Zuschauer saßen in der Stadthalle im Dunkeln.

Eine Stunde lang ist in Schweinfurt und seinem Umland der Strom ausgefallen. Weit über 10 000 Haushalte waren laut Netzbetreiber Bayernwerk betroffen.

Ein Kurzschluss hatte um 23.17 Uhr im Umspannwerk Oberndorf einen Stromwandler in Brand gesetzt, weswegen sich das Netz abschaltete. Die Schweinfurter Feuerwehr ist zwar ausgerückt, ließ aber nach Informationen der Rettungsleitstelle das in Flammen stehende Öl des Geräts kontrolliert abbrennen. Die Ursache des Kurzschlusses war am Sonntag noch nicht bekannt.

Bayernwerk und Stadtwerke schalteten auf Notvarianten um. Üchtelhausen, Poppenhausen, Dittelbrunn, Niederwerrn, Hambach und in Teilen Oerlenbachs gingen schon nach wenigen Minuten die Lichter wieder an. Die Schweinfurter mussten etwa eine Stunde warten, bis sie wieder Strom hatten.

Wie die Stadtwerke mitteilten, sei gegen 2.40 Uhr das Netz wieder stabil gewesen. Allerdings war am Sonntagvormittag noch zu hören, dass in Randbezirken die Versorgung mit Internet und Kabel-TV gestört gewesen sei.

Die Rettungsleitstelle registrierte während des Stromausfalls etwa 160 Notrufe und Anfragen. Einer betraf einen Mann, der in einem Aufzug stecken geblieben war. Die Leitstelle hat zudem kurzfristig ihr Personal um vier auf sieben Mitarbeiter aufgestockt, um die eingehenden Telefonate bewältigen zu können.

Auch die Polizei ist in der Nacht aktiv geworden. Mit Unterstützung weiterer Dienststellen seien Präsenzstreifen in der dunklen Stadt unterwegs gewesen, um mögliche Straftaten zu verhindern. Ebenfalls seien Feuerwehr und Rettungsdienst vorsorglich im Einsatz gewesen.

Keinen Strom gab es auch im Pfarrheim St. Anton, wo die Narren der „Antöner“ ihre Premierensitzung absolvierten. Die Faschingsfreunde improvisierten und änderten ihr Programm. Im Schein von Akku- und Handylampen wurden die Büttenreden vorgezogen, um das Publikum weiter zu unterhalten. Die Gardetänze kamen zum Schluss des Programms an die Reihe.

Und bei der „Schwarzen Elf“? Auch in der Stadthalle war Improvisation gefragt. Ausgerechnet bei der Rede ihres Stars Peter Kuhn – Dauergast bei der TV-Sitzung „Fachtnacht in Franken“ – gingen die Lichter aus. Wie Sitzungspräsident Georg Hümpfner sagte, sei unter den 600 Besuchern aber keine Unruhe aufgekommen. Die meisten hätten gedacht, die plötzliche Dunkelheit gehöre zum Programm.

Ludwig Paul überbrückte mit Witzen die Zeit und auch die erst später vorgesehene Band „Sonnyboys“ griff schnell in die Saiten. Schließlich warfen die Narren die Notversorgung der Stadthalle an. Die Lautsprecheranlage funktionierte und die „Schwarze Elf“ spulte ihr Restprogramm bei schummriger Notbeleuchtung ab. Mitarbeit: ue



Text: Josef Schäfer, Mitarbeit: ue
Bilder: J. Lamber
Volkszeitung Schweinfurt

Zum 33-jährigen Jubiläum der Schwarzen Elf im Jahre 1987 stiftete Peter Lehmann von sich aus einen Spiegelorden in Gold.

Die Vorstandschaft beschäftigte sich mit dieser von ihr nicht bestellten Auszeichnung und erkannte sie schließlich offiziell an.


Der Spiegelorden in Gold sollte zur Erinnerung an Walter Zänglein unregelmäßig für besondere Verdienste verliehen werden. Trotzdem gab es in der Folgezeit lediglich zwei Preisträger: Sepp Ehrlitzer und Hans Driesel.

Warum der Preis danach nicht weiter verliehen wurde, ist unklar.
Heute wird er offiziell nicht mehr verliehen.

Weil man annahm, dass gerade bei der SKF Turn- und Tanzgruppe eine so hohe Fluktuation herrscht, dass die tanzenden Mädchen niemals auf elf Jahre Mitwirkung und somit auch nicht in den Genuss des Spiegelordens kommen, wurde für sie ab 1976 eine eigene Auszeichnung geschaffen.
Die (bereits seit 1971) offizielle Fünf-Mark-Gedenkmünze „Albrecht Dürer“ wurde gerahmt und mit einer Kette versehen.
Die Münze bekamen die Mädchen nach fünf Jahren aktiver Mitwirkung überreicht.
Der Orden wurde nicht mehr verliehen, als es die Gedenkmünzen nicht mehr zu kaufen gab.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner