Witzich, spritzich, Sechsundsechzich!

„Mit 66 Jahren - da fängt das Leben an“ - 66 Jahre Prunksitzungen, 66 Jahre Spaß und Unterhaltung und „Ein wahrlich närrisches Jubiläum! Auf das wir stolz sein können!“ So leitet Ludi Paul ein fünfstündiges Programm der Extra-Klasse ein.

Alljährlich geleiten die Schweinfurter Stadtpfeifer den Elferrat nebst Sitzungspräsidet, Ludwig Paul und Gastelferrat mit ihren Garden durch den bunt geschmückten Saal zu Ihren Plätzen. Mit einem gelungenen, spritzigem Udo-Jürgens Medley dürfen sich die Stadtpfeifer unter der Leitung von Andrea Neubert und Dr. Thorsten Riese über den ersten Beifall des Abends freuen.

Maxim Modlinger hat im letzten Jahr ihr Debut in der Bütt gegeben und ist auch in diesem Jahr wieder am Start um dem Publikum von der Alexa ihrer Eltern zu berichten und den Vorteilen die sie in diesem ach so verhassten Gerät gefunden hat. Ob das die Eltern wirklich freut? Frech und selbstbewusst präsentiert sich das jüngste Nachwuchstalent in der Bütt.

Helmut Backhaus - oder wie ihn das Schweinfurter Tagblatt nennt, der Concierce von der Stadthalle findet dass außer Freibier in der Politik nichts vorne wie hinten ist. Allenfalls „Alexa“ traut er ein Stück künstliche Intelligenz zu und verspricht, dass „bis Merz alles bleibt wie es ist“.

Das Frankentrio spielt in diesem Jahr in neuer Besetzung und beleuchtet die Schwierigkeiten der Innovation und des Fortschritts von einer ganz andern Seite. Fabian Schneider und Benedikt Kirchner als innovativer, aufstrebender und fortschrittlicher Jungindianer hat es mit den zwei alten Stammesbrüdern Häuptling kleine Raute (Thomas Spath) und seinem Medizinmann (Manfred Schneider) nicht leicht, den Fortschritt in das Indianerdorf zu bringen. „Es war so, es ist so und es wird auch so bleiben“ - außer vielleicht die Bezahlung stimmt.

Auch bei den Baggerseegänsen schnattert eine neue Debütantin in der Bütt. Franziska Klee gibt ihr Bühnendebüt und besteht an der Seite ihres sehr erfahrenen Kollegen Louis Majewski mit Bravour.

Marco Breitenbach, längst nicht mehr der jüngste Nachwuchs nimmt das Publikum mit auf Studienreise nach Schweden und erzählt von Pleiten, Pech und Pannen und natürlich jeder Menge Spaß so kurz vor dem Abitur. „Die schwedische Sprache“ lässt er das Publikum wissen, „hat ihren ganz eigenen Humor“. Er darf sich auch in diesem Jahr wieder über einen Fernsehauftritt bei „Wehe wenn wir losgelassen“ im Bayerischen Rundfunk freuen.

Wer könnte besser, glamouröser und fesselnder in die erste Halbzeit verabschieden als die jungen und junggebliebenen der Turn- und Tanzgruppe? Ganz mobil im Wandel der Zeit - ein kunterbuntes, leuchtendes Spektakel der extra Klasse von ganz klein bis groß ein Zusammenspiel von Farben und Tänzen lässt die Zuschauer in eine Traumwelt abtauchen.

Als vollendeter britscher Gentleman präsentiert sich Peter Kuhn im närrischen Jubiläumsjahr. Mit Schirm, Charm und Melone fordert er sein Publikum zu später Stunde einiges ab. Er schließt seine Bütt mit den Worten „Ein Gentleman genießt und schweigt“ und lässt trotzdem kaum Raum für Interpretation. Eine klare Meinung in geschliffenen, manchmal auch spitzen Worten - so kennen wir ihn.

Narrenschiff - auf mehr oder minder große Fahrt begeben sich Monika Brand und Mario Roth und sind sich dabei zusammen mit Stefanie Schloßbauer und Julia und Louis Majewski überhaut nicht zu schade, selbst in der 5. Jahreszeit ein wichtiges Thema anzuschneiden. Mit ihrem Song „Gaffen geht gar nicht!“ sorgen sie sicher nicht nur bei der Autorin für einen Ohrwurm.

Piraten unter sich. Akrobatische Meisterleistungen lassen dem Zuschauer nicht nur einmal den Atem stocken. Die Turner- und Turnerinnen überaschen erneut mit Höhepunkten wie sie spektakulärer eigentlich nicht sein können. Sie nehmen das komplette Bühnenvolumen wahr und erfreuen die Zuschauer einmal mehr mit akrobatischer Kunst die ihresgleichen sucht.

Auch in diesem Jahr bleibt Doris‘ Mann nicht verschont - wobei man sich schon fragen muss - ober er so manches Unglück im Hause Paul nicht selbst verursacht!? Müssen Dinge die im Haushalt funktionieren wirklich noch „verbessert“ werden? Mit ihrer gewohnt spritzigen Art unterhält uns Doris vortrefflich!

Vielleicht ist der Bastelwahnsinn des Vaters Grund für Jonas‘ Umzug? Nein, vermutlich ist es der Wunsch das Leben mit der Freundin zu verbringen und nun, da der Student nicht mehr Student ist, sondern sich dem Arbeitsleben verschrieben hat - hat er so einiges zu berichten, was unsere Lachmuskeln strapaziert.

Das Männerballett lässt die Puppen tanzen. In schillernden Farben natürlich perfekt synchron und mit dem nötigen Charisma tritt zu später Stunde des Männerballet gewichtsgewaltig, anmutig, graziös, unangefochten auf die Bretter die für drei Wochenenden die Welt bedeuten.

Fabi for Future, statt Fridays for Future. Der Klimawandel, Klima- und Umweltschutz wird uns in dieser Session von Fabian Wahler nähergebracht. „Steht auf, geht zusammen heim und spart die Singlewohnungen ein“ - Thomas Cook ist seiner Meinung nach Vorreiter in Sachen Klimaschutz und auch an der Mode kann der Klimawandel sehr gut beobachtet werden.

Zu später Stunde schafft er es sein Publikum noch einmal mitzureisen und von den Stühlen zu locken. Bis dann schlussendlich die Sunnyboyz vom Baggersee den Saal erzittern lassen. Mit vielen neuen Aktiven präsentieren sich die Sunnyboyz in dieser Session blechgewaltig und mitreißend.



20. Januar 2020
Fotos: Michael Breitenbach
Text: Sonja Breitenbach
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